Der Ulrich-Schwabe-Medienpreis 2022 wurde von der Jury auf zwei sehr gute Arbeiten aufgeteilt:
Christoph Cadenbach, geboren 1979 in Bielefeld,
für seinen Artikel: „Alleingelassen“, erschienen am 14.01.2022 im Magazin der Süddeutschen Zeitung.

Journalist, der Diplom Medienwissenschaft studierte und jetzt im Investigativteam der Süddeutschen Zeitung arbeitet.
Der ausgezeichnete Artikel liegt als PDF vor.
Aus der Begründung der Jury:
Christoph Cadenbach hat in seinem anschaulichen und allgemeinverständlichen Artikel anhand eines Falles die medizinischen, juristischen und bürokratischen Hürden im Umgang mit Impfnebenwirkungen sehr differenziert dargestellt. Obwohl er selbst bekennender Impfbefürworter ist, hat er über einen langen Zeitraum das Schicksal eines Betroffenen begleitet und dessen zunehmende Verzweiflung angesichts fehlender oder zu langsamer Unterstützung verdeutlicht. Angemessene Unterstützung ist für die Arzneimittelsicherheit wichtig. Denn die Akzeptanz von Impfungen hängt auch davon ab, wie transparent mit Nebenwirkungen umgegangen wird und wie schnell Betroffene Hilfe erhalten.
Die ausführliche Jurybegründung finden Sie hier.
Martin Rücker, geboren 1980 in Stuttgart,
für seinen Artikel: „Weshalb Titandioxid trotz Sicherheitsbedenken noch jahrelang zigtausenden Arzneimitteln beigemischt werden darf“, erschienen am 22.12.2021 auf dem gemeinnützigen Portal für Medizinjournalismus, MedWatch.de

Freier Investigativjournalist und Buchautor, der unter anderem im Januar 2022 das Buch „Ihr macht uns krank“ (ECON Verlag) veröffentlichte und für BuzzfeedNews/Ippen Investigativ, Welt, Welt am Sonntag, Frankfurter Rundschau, MedWatch, Berliner Zeitung schreibt. Von 2009 bis 2021 war für foodwatch e.V., Berlin, tätig und ab 2017 deren Geschäftsführer und Vorstand.
Der ausgezeichnete Artikel ist unter https://medwatch.de/2021/12/22/weshalb-titandioxid-trotz-sicherheitsbedenken-noch-jahrelang-medikamenten-beigemischt-werden-darf/?cn-reloaded=1 abrufbar.
Aus der Begründung der Jury:
Martin Rücker hat in seinem Artikel die Risiken des Zusatzstoffes Titandioxid in Arzneimitteln aufgezeigt und die Problematik von verschiedenen Seiten beleuchtet. Während Titandioxid in der Lebensmittelindustrie verboten ist, wird es als Hilfsstoff weiterhin breit bei der Herstellung von Arzneimitteln eingesetzt. Dabei könnte Titandioxid, allerdings mit einem gewissen Aufwand, längerfristig einen entsprechenden Willen der pharmazeutischen Industrie und behördliches Handeln vorausgesetzt, ersetzt und ausgetauscht werden. Eine wichtige Aufgabe, die der Autor thematisiert hat – ganz im Sinne der Arzneimittelsicherheit und der Patienten.
Die ausführliche Jurybegründung finden Sie hier.
Lobende Erwähnung:

Aus der Vielzahl der eingereichten Arbeiten möchte die Jury den Artikel von Marius Penzel, eines 1996 geboren Pharmazeuten und Journalisten, lobend erwähnen, der sich mit dem Phänomen „Wenn Influencer für Arzneimittel werben“ auseinandersetzt (am 13.03.2022 veröffentlicht auf medwatch.de). Diese moderne und kaum reglementierte Art der Werbung gefährdet zunehmend die Arzneimittelsicherheit und sollte stärker in den Focus der Aufsichtsbehörden rücken, so die Meinung der Jury.
Der Link zum Text lautet: https://medwatch.de/2022/04/13/influencer-arzneimittel-werbung/