Der mit 10.000 Euro dotierte Ulrich-Schwabe-Medienpreis geht dieses Jahr an Journalist:innen von „brand eins“, NDR-„Visite“ und „Panorama-Die Reporter“
In den Räumen des Presseclubs München wurde im Beisein der Stifter Beatrix und Dr. Franz Stadler zum dritten Mal der Ulrich-Schwabe Medienpreis vergeben. Auch dieses Jahr gab es nach Aussagen der Jury „viele gute bis sehr gute Beiträge“ die sich mit dem Thema Arzneimittelsicherheit beschäftigt haben. Zielsetzung des Medienpreises ist es die kritische Berichterstattung rund um die Arzneimittelversorgung zu unterstützten und Journalist:innen auszuzeichnen, die ethische Aspekte der Versorgung, die Globalisierung der Produktion und damit verbundene Schwachpunkte des Arzneimittelmarktes bis hin zu Fälschungen und den Risiken durch unsachgemäße Einnahme von Arzneimitteln thematisieren.
Der Medienpreis wurde wie immer in zwei Kategorien vergeben. Im Bereich Print/Online erhielt ihn die indische Journalistin Roli Srivastava, die in der Wirtschaftszeitschrift brand eins einen Artikel zum Thema „Kontrolle ist besser – Arzneimittelsicherheit in Indien“ veröffentlichte. Stellvertretend nahm Sophie Burfeind, Redakteurin bei brand eins, den Preis entgegen. Der Artikel ist Teil einer Serie über große Wandlungen, die die Pharmabranche in Indien derzeit durchlebt. Die Journalistin recherchiert die Schattenseiten des Booms und beobachtet im indischen Bundesstaat Tamil Nadu, wie Qualitätskontrolle und Arzneimittelsicherheit praktisch umgesetzt werden.
Ausgezeichnet mit dem Ulrich-Schwabe-Medienpreis 2024 in der Kategorie Audio/Video wurden von der Jury diese Jahr gleich zwei TV-Beiträge: Zum einen ein Film aus der NDR-Sendung „Visite“, der sich mit den bekannten aber immer wieder verdrängten Nebenwirkungen von Schmerzmittel auseinandersetz. Die Autorin Anna Schubert beleuchtet das Thema unter dem Titel „Schmerz und Schmerzmittel“. Ein anschließendes Gespräch im Studio mit einem Facharzt vertieft den kritischen Blick. Dies Kombination aus TV-Beitrag und kritischem Interview ermöglicht es dem Zuschauer – so die Begründung der Jury – besser zu verstehen, das Schmerzmittel trotz breiter Anwendung oft bei den Nebenwirkungen unterschätzt werden.
Zum anderen eine längere investigative Reportage aus der Sendereihe „Panorama – die Reporter“ des Autoren-Teams Nadia Kailouli, Lorenz Jeric, Markus Grill und Paul Schwenn mit dem Titel: „Die Abnehmspritze – so gefährlich ist der Hype um Ozempic“. Die Reportage zeigt – nach Meinung der Jury- auf außergewöhnlich anschauliche Weise, wie der Boom von Lifestyle-Medikamenten wie Ozempic und Wegovy nicht nur für die Anwender selbst, sondern auch für andere Patienten mit Diabetes Typ 2 gefährlich werden kann. Der Zuschauer erlebt gemeinsam mit den beiden Hosts von „Panorama- Die Reporter“ die Entzauberung des Werbeversprechens für eine rasante Gewichtsabnahme.
Dies geschieht ganz im Sinne des streitbaren Wissenschaftlers und Namensgerber Prof. Ulrich Schwabe, der u.a. den Arzneiverordnungsreport gründet und bekannt gemacht hat.
Gastredner bei der Preisverleihung in München am Rande der Medientage waren unter anderem, Franziska Scharpf, Vizepräsidentin der Bayerischen Landesapothekerkammer. Thomas Zöller, MdL und Patienten- und Pflegebeauftragter des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention. Dr. Susanne Herrmann, stellvertretende Gesundheitsreferentin der Landeshauptstadt München und die Chefredakteurin der Deutschen Apothekerzeitung (DAZ) Frau Julia Borsch. Sie alle unterstrichen die Wichtigkeit der kritischen Aufklärung über Arzneimittel und Arzneimittelproduktion.
Die gemeinnützige und unabhängige, private Stiftung für Arzneimittelsicherheit fördert durch die Ausschreibung des Ulrich-Schwabe-Medienpreises die Berichterstattung über dieses komplexe Thema und leistet so einen Beitrag zu mehr Arzneimittelsicherheit für uns alle.
Weitere Informationen und Bilder finden sie auf der Homepage der Stiftung Arzneimittelsicherheit,
beispielsweise unter:
https://www.stiftung-arzneimittelsicherheit.de/die-preisverleihung-2024-ein-event/