Die Stiftung für Arzneimitttelsicherheit hat Untersuchungen zur Stabilität mehrerer monoklonaler Antikörper initiiert und unterstützt. Bei den vom Zentrallaboratorium deutschen Apotheker geleiteten Studien stellte sich heraus, dass es bei einigen Antikörpern unter mechanischem Stress, also unter Transportbedingungen, zu Partikelaggregation kommen kann.
Die Ergebnisse wurden im August 2023 von unserer Arbeitsgruppe im renommierten Archiv der Pharmazie publiziert:
Mona Abdel-Tawab, Srijib Banerjee, Roland Kirchner, Thomas Wellenhofer, Lukas Hahn, Lorenz Meinel, Ulrike Holzgrabe, Manfred Schubert-Zsilavecz, Andreas Seidl, Franz Stadler. An exploratory study on the effect of mechanical stress on particle formation in monoclonal antibody infusions. Arch. Pharm. 2023;356:e2300101.
Allen Autoren wurde nun (wie oben Frau Prof. Holzgrabe) mitgeteilt, dass der Artikel zu den am meisten gelesenen Artikeln des Jahres 2023 gehört.
Das wundert nicht, denn auch neuere Studien von Kjellström et al. (1) zeigen ähnliche Ergebnisse. Wir berichteten zuletzt in der DAZ im März 2025 darüber.
Monoklonale Antikörper müssen wie rohe Eier behandeln werden, damit sie nicht verklumpen und so ihre Wirksamkeit verlieren. Transporte gelöster Antikörper über längere Strecken sollten vermieden werden, d.h. die Lösungen, die dem Patienten verabreicht werden, sollten vor Ort hergestellt werden!
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(1) Kjellström A et al. Pneumatic tube transport of trastuzumab in IV bags – Effect of headspace and surfactant on subvisible particle formation. J Pharm Sciences 2025;114:1142-1151